Freitag, 20. Juli 2007

Mittwoch, 18. Juli 2007

3.278 Meter hoch! Yuppie!


Nach endlosen Baustellen auf der Tauernautobahn erreiche ich endlich die Ausfahrt Spittal Nord und biege auf die B100 Richtung Greifenburg ab. Ich lasse alle Fenster runter und dreh den Radio auf. „Radio Kärnten“ toppt sich mal wieder selbst. Geile Mukke… Echt streng…

Mein Blick wandert die Berge entlang und scannt den Himmel. Es sieht gut aus – sehr gut! Ich sause durch die letzten Kurven der B100 und lege eine Punktlandung unmittelbar neben den „konkurrierenden“ Bergtaxifahrern vor dem Campingplatz in Greifenburg hin. „Konkurrierend“ ist allerdings ein ziemlich mildes Wort für den Kampf um meine Person, der darum entfacht, wer mich denn nun auf den Berg fahren darf. Die Greifenburger Taxler spinnen einfach. Ich nehme schließlich den Taxler, der sich raus gehalten hat.

Am Thermiktreff treffe ich auf einige „bodenlose“. Erste Ablösungen kommen schon den Hang hinauf. Noch ein halbes Stündlein, dann wird die Thermik zuverlässig sein. Ich mache mich bald startklar.

Zügig startet einer nach dem anderen. Dann ich.

Im Hausbart mache ich schnell ein paar hundert Meter Höhe und lasse mich über die Emberger Alm nach hinten versetzen.


Hier ist es ziemlich turbulent und ich kassiere links einen großen Klapper, der aber schnell wieder gebändigt ist. Weiter am Knotenberg mache ich nochmals Höhe und komme zum ersten Mal in diesem Jahr über 3.000 Meter. Yuppie!

Ich fliege weiter zur Mokarspitze und werde von einem Tandem begleitet.



An der Mokarspitze angekommen geht allerdings nicht viel. Ein paar Meter rauf und genauso viele Meter wieder runter. Ich probiere es im Kessel. Aber vor mir säuft der Tandem nur gnadenlos ab! Bevor ich auch zu kämpfen anfangen muss, drehe ich schnell um und fliege zum Knotenberg zurück.

Die Sonne scheint jetzt schon leicht in die südwestlichen Hänge hinein und der leichte süd-westliche Wind tut sein Übriges. Am Knotenberg drehe ich erneut auf knapp über 3.000 Meter auf. Es ist zwar irgendwie eine unruhige Thermik. Aber mit engen Kreisen ist sie super schön zu zentrieren.

Vom Knotenberg mache ich mich in einem weiten südlichen Bogen zum Gaugen auf.


Unter mir sehe ich den Thermiktreff. Darüber viele andere Gleitschirme. Am Gaugen komme ich auf Gradniveau an und zentriere an der ersten Rippe einen Bart, der zunächst nur zaghaft geht. Oben raus zieht er aber mächtig durch! Und über dem Gaugen steht auch ganz ordentlich die entsprechende Wolke, an deren Basis ich mich ausklinke und ein kurzes Stück Richtung Norden in die Kreuzegruppe hinein fliege. Es geht tour jour mit 2 bis 3 Metern nach oben. Smile…



Ich entschließe mich nicht tief in die Kreuzeckgruppe hinein zu fliegen und wende. Mich reizt der Weißensee. Mittlerweile bin ich den Wolken recht nahe gekommen und es wackelt auch ziemlich kräftig. Auf 3.278 Meter wird es im Übrigen ziemlich frisch, so dass ich die Ohren anlege und geradewegs nach Süden aufbreche. Ich überfliege das komplette Drautal und erreiche die andere Talseite mit einer komfortabeln Höhe von 2.101 Metern. Kurz vor der Westspitze des Weißensees kurbel ich mich wieder auf knapp 3.000 Meter. Der Ausblick ist fabelhaft!



Jetzt packt mich der sportliche Ergeiz. Und ich überquere das Drautal wieder Richtung Emberger Alm, die ich kurz über den Startplatz erreiche. Der Hausbart geht zuverlässig und so komme ich in zwei Stufen wieder beim Knotenberg auf 2.887 Meter an. Und abermals mache ich mich auf, das Drautal komplett zu queren. Auch diesmal finde ich auf der gegenüber liegenden Talseite zuverlässigen Thermikanschluss.

So macht das Thermikfliegen richtig Laue!



Allerdings ist mein Trinkbeutel schon lange leer und sind alle Müsliriegel verspeist. Immerhin fliege ich jetzt schon seit 3 Stunden. Die Diskussion zwischen Magen und Großhirn kann diesmal - wie so oft - ersterer für sich entscheiden. Etwas widerwillig, aber in der Vorfreude auf weitere schöne Flüge in den nächsten Tagen gehe ich landen.



Zufrieden setze ich auf. Nach mir trudelt ein bodenloser nach dem anderen rein. Jeder hat von einem tollen Flug zu berichten! :-)

Die kommenden Tage sollten jedoch keinen so schönen Flug mehr parat halten. Der SW-Wind und die Thermik wurden so stark, dass untertags überhaupt nicht mehr an Fliegen zu denken war. Einige versuchten es und erhielten auch prompt die Quittung. Es ereigneten sich leider einige (vermeidbare) Start- und Landeunfälle mit gebrochenen Händen und Haxen. Andere kamen mit den turbulenten Bedingungen nicht mehr zurecht und mussten die Rettung ziehen. Selbst Drachen kamen gegen den SW-Wind nicht mehr recht an und wurden in die Kreuzeckgruppe verblasen, wo sie Notlanden mussten! Abends zwischen 18 und 19 Uhr wurden die Bedingungen wieder regelmäßig fliegbar. Der SW-Wind stand dann laminar auf der Emberger Alm und im Tal entwickelte sich eine zum Teil extrem starke Umkehrthermik. Allerdings sorgte der starke SW-Wind im Tal stets für recht sportliche Verhältnisse.

Samstag, 14. Juli 2007

Garmisch-Partenkirchen: Eine sportliche Sache

Hochdruck pur! Temperaturen bis 34 Grad! Der Süd- bzw. Südwest-Wind sorgte zwar für leichte Föhntendenz. Im Werdenfelser Land wurden dadurch aber die Flugbedingungen nicht wirklich gestört. Allerdings war die Thermik teilweise ziemlich hart und bockig. 4-Meter-Steigen lag oft unmittelbar neben 4-Meter-Sinken, so dass die Sache schon einen recht sportlichen Touch hatte. Mir hats jedenfalls riesig Spaß gemacht. Endlich habe ich den Talsprung vom Kreuzeck zum Kramer geschafft! Hier der Track:

Und hier ein paar Bilder:

Blick vom Längenfelder zum Kreuzjoch


Blick Richtung Nordwest, links der Waxenstein


Blick Richtung Nordost auf den Kramer. Links oben im Bild ist die Stepberg-Alm zu erkennen.

Blick Richtung Norden; Hohe Ziegspitz und dahinter Vordere Ziegspitz


Rückflug über Garmisch Richtung Rießerkopf (rechts im Bild über meinen Füßen)

Blick Richtung Südwest: Zugspitze und Eibsee


Blick nach Norden Richtung Farchant; links im Bild, der Kramer


So machts Fliegen einfach Spaß! :-)))))

Sonntag, 1. Juli 2007

Wallberg/Kössen: wohl das Beste bei leicht föhniger Wetterlage


Nach einem erholsamen Samstag an den Nordhängen des Wallbergs ohne rechte Möglichkeiten etwas Neues entdecken zu können, war am Sonntag Kössen an der Reihe, endlich mal ausprobiert zu werden. Diese Fluggebiet war von mir bislang gemieden worden, weil mir stets erzählt wurde, wie extrem überlaufen es sei - auch wenn es andererseits über super Startplätze und Infrastuktur mit Fliegerbar verfügen soll.

Nun ja, beim Grillen an der Isar mit den "bodenlosen" entschieden Johannes und Petra nach Kössen zu fahren und ich schloss mich einfach an.



Und es hat sich gelohnt. Das insgesamt nach Norden ausgerichtete Fluggebiet am Unterberghorn präsentierte hervorragende, riesige Wiesen als Startplätze. Eine wahre Freude! Obwohl wirklich viele Flugbegeisterte so um eins loslegen wollten, kam keine Platznot auf!


Die Thermik war ab Mittag sehr zuverlässig und reichte bis gut 2.600 mNN. Oben wurde die Thermik allerdings ziemlich durch den recht starken W-Wind und die leichte föhnige Wetterlage zerrissen.

Ein Flug nach Osten zum Fellhorn und weiter zur Steinplatte wäre an sich leicht drin gewesen. Jedoch war mir das nicht geheuer. Denn immer in den guten Bärten über dem Gipfel des Unterberghorn gesellten sich schnell andere, die allerdings ausnahmslos sämtliche Vorflugregeln bei Seite ließen. Insbesondere die Drachenflieger machten regelrecht Jagt auf Fetzenflieger... Ich habe mich daher in Richtung Geigelstein verdrückt. Dort ist es auch recht nett, allerdings muss stets der Talwind beachtet werden, der vom Chiemsee aus Norden hereinweht und ist die Thermik klein und bockig.



Fazit nach einem legendären Fliegerwürstl in der Fliegerbar: Tolle Ecke, die noch weiter entdeckt werden sollte - aber vorzugsweise unter der Woche! :-)