Sonntag, 26. August 2007

Samstag, 25. August 2007

wolkenlos, uferlos, bodenlos...

Samstag früh fiel mal wieder die Entscheidung für´s Brauneck. Um Fahrerei zu sparen, packten wir diesmal versuchsweise die Zahnbürsten ins Gurtzeug. Wir wollten mal sehen, ob wir auf´m Brauneck Gipfelhaus spontan im Bettenlager ein Nachtquartier bekommen können.

Und tatsächlich. Susanne, die zur Zeit zur Fußgängerin motiert ist, gelang es, uns die letzten drei Schlafkojen zu besorgen. Einfach prima!

Gegen Mittag waren Stefan und ich dann endlich in der Luft. Die Basis war allerdings ziemlich niedrig. Ab 1.600 mNN musste man schon ziemlich zusehen, nicht in eine Wolke zu geraten. Als sich die Basis etwas hob, war aber ein kleiner Spazierflug nach Westen bis zum Hinteren Kirchstein drin.


Nach eineinhalb Flugstunden gewann mal wieder meiner Hunger und zwang mich - einen Kaiserschmarren vor dem inneren Augen - zur Landung.

Die Mulistation ist bekanntlich der beste Platz, um Kaiserschmarren-Hunger zu stillen. Nach Bestellung desselben verging eine schier endlose Zeit (wohl subjektiv...). Der Kaiserschmarren kam dann just und exakt zu der Zeit, als auch Stefan seinen Weg in die Mulistation fand. Damit kein Blut fließen musste - quasi als Ausfluss hoher Sozialkompetenz -, teilte ich meinen Kaiserschmarren mit ihm.

Frisch gestärkt setzte ich mich wieder in die Brauneck-Bahn, um meinem Schlafplatz gemütlich entgegen zu zockeln. In Verwirklichung größter Sozialkompetenz erklärte ich mich bereit, dabei Stefans Schirm mitzunehmen. Denn Stefan wollte unbedingt per pedes das Gipfelhaus erreichen.

Als ich oben ankam, empfing mich Susanne. Es hatte sich eine herrliche Spätnachmittagsstimmung breit gemacht. Fast alle Wolken waren jetzt verschwunden. Einige Gleitschirme kreisten von Federhand getragen über dem Gipfel. Wir schauten den Kollegen ein bisschen zu.


Nach einer Weile konnte ich nicht mehr am Boden sitzen bleiben. In der fast sicheren Gewissheit nach einer Landung im Tal auch per pedes zum Gipfelhaus aufsteigen zu müssen - die Bergbahn stellt den Betrieb um fünf Uhr ein -, startet ich in den lauen Abendhimmel. Im Hinterkopf hatte ich den Plan, vielleicht eine Toplandung zu probiern. Mal sehen, vielleicht klappt es ja...


Der Nordwind trug herrlich sanft und ich flog am Grad entlang über den Vordern bis Hintern Kirchstein. Super ruhig Bedingungen. Kein Mucks, kein Wackler! Wie im Traum.


Zurück am Nordstartplatz begann ich die Lage für eine Toplandung zu checken. Der Platz dafür sah ziemlich klein aus. Hui-hui-hui. Und zu allem Überfluss machte der Sprengseilzug südlich der Startwiese aus der Luft einen ganz anderen Eindruck... Ich baute etwa Höhe ab und probierte einen ersten Anflug - mit reichlich Sicherheitshöhe. Na ja, von unten sah das allerdings gar nicht wie ein Landeanflug aus...


Stefan hat das peinlicher Weise alles auf mit seiner Kamera aufgenommen und mit entsprechenden Kommentaren versehen. Den nächsten Kaiserschmarren werde ich deshalb wohl nicht mehr mit ihm teilen. Auch meine Sozialkompetenz ist nicht uferlos... ;-)

Nun ja. Ich habe es dann noch ein zweites Mal probiert, ein drittes Mal, ein Viertes, ein Fünftes. Es wollte nicht wirklich klappen. Trotzdem hat es riesig Spaß gemacht. Irgendwann stand die Sonne schon fast auf´m Horizon auf. Es wurde also höchste Zeit, landen zu gehen. Immerhin musste ich ja noch den ganzen Weg zum Brauneck-Gipfelhaus wieder hoch!


Es war dann kurz vor sieben Uhr, als ich den Schirm im Auto deponiert hatte und mit schnellem Schritt gen Reiseralm aufbrach. Der Berg lag schon komplett im Schatten. Und im Wald wurde es breits dunkel. Mir kam die Erinnerung an Bruno und der Gedanke, ob er nicht vielleicht einen Nachfahren hinterlassen haben könnte.

Am Fuße des Garlands wurde es dann richtig dunkel. Im Tal waren überall die Lichter in den Häusern angegangen. Es war eine herrlich einsame Stimmung und eine unglaublich klare Luft. Man konnte richtig schnaufen. Es roch nach Alm.

Gott sei Dank war das Brauneck-Panorama-Restauraunt an diesem Abend hell erleuchte, weil dort offensichtlich eine Party stattfand. Andernfalls wäre es mit den Weg wohl schwierig geworden. Übrigens funktioniert ein Handy hervorragend als Nottaschenlampe...

Es dauerte gerade mal eine Stunde und fünf Minuten, da war ich am Gipfelhaus angekommen. Stefan und Susanne kamen mir schon etwas in Sorge an der Tür entgegen. Auch die Wirtin hatte sich bereits nach mir erkundigt. Nun ja, jetzt war ich ja da. Allerdings brauchte ich nun eine Dusche. Nach zwei Paar Wiener mit Brot, was extrem gut schmeckte, fielen wir glücklich und zufrieden in unsere Kojen.

Der nächste Morgen hatte Gold im Mund. Nach gemütlichem Frühstück auf der Terasse startet Stefan und fand am Kogelberg schon vor zehn Uhr einen Bart, der ihn das Brauneck überhöhen ließ. Also nicht faul, setzte ich mich in die Bergbahn und holte auch meinen Schirm hoch.

Als ich dann endlich gestartet war, legte die Thermik ihre morgendliche Pause ein. Wurscht egal, dachte ich mir. Stefan war schon Richtung Gaißach vorgeflogen und ich machte mich auch in diese Richtung auf. 10 km einfach nur in ruhiger morgendlicher Luft gerade aus abgleiten. Super schön! Unter mir schlängelte sich die Isar.


Einen Weiler nach dem anderen überflog ich, bis ich fast die Baumwipfel streifte. Die Landung brachte mir vom Bauern und der Bäuerin sogar Applaus ein. Und der Bauer wollte gar nicht recht glauben, dass ich vom Brauneck bis auf seine Wiese gefolgen war. Der war richtig von den Socken...

Susanne gabelte dann zuerst mich mit dem Auto und dann Stefan auf, der es zwei Kilometer weiter geschafft hatte. Wir wollten zum Wallberg fahren, den wir auch nach zähem Verkehr mittags erreichten.

Dort war es am Kircherl proppe voll! Aber Stefan und ich konnten uns schnell in die Startreihe einklinken und waren kurze Zeit später airborn. Die Basis war nicht wirklich hoch. Und über dem Wallberg wurde es schnell immer rippstopp-haltiger. Als der Erste Richtung Bodenschneid aufbrach hängten sich sofort mehrere andere dran. So ich auch. Drüben angekommen war endgültig Schluss mit gemütlichem Thermikfliegen. Die Thermik kam in ziemlich engen kleinen Blasen recht unsaft hochgeblubbert, so dass es galt, die Tüte aktiv über sich offen zu halten.

Obwohl ich irgendwann ausreichend Höhe erreicht hatte und zwei Kollegen nach Osten weiterflogen, konnte ich mich nicht entschließen, ihnen zur Brecherspitze zu folgen. Die Luft war mir zu unruhig. Also machte ich mich auf, gegen den doch strammen West-Wind zum Wallberg zurück zu fliegen. 11 km/h bei vollbeschleunigt sprechen für sich. Jedoch trug es über dem Tal gut, so dass der Talsprung zwar lange dauert, aber nicht mit übermäßig viel Höhenverlust einherging.

Am Wallberg hatte sich der Gipfel mitterweile etwas ausgesiebt. Schnell Höhe getankt, setzte ich meinen Flug gegen den West-Wind fort und konnte mit komfortabler Höhe den Ringberg auf seiner Nordseite erreichen. Das war ein schöner Abschluß!


Kaum gelandete begrüßten mich Markus, Claudia und Andrea von den bodenlosen, die mich offensichtlich schon über der Bodenschneid gesichtet hatten. Da wir alle so richtig, richtig hungrig waren - fliegen macht ja so hungrig! - kehrten wir kurz entschlossen im Wirthaus an der Wallbergbahn ein.


Jeder hatte von einem tollen Flug zu erzählen. ;-)




Mittwoch, 15. August 2007

Lentis und nen Eis


Schönes Bergwanderwetter ist noch lange kein Flugwetter. Aber das ist kein Grund, die Lätschn hängen zu lassen. Das Rotwandhaus ist äußerst komfortabel über die Taubensteinbahn per pedes zu erreichen. Für einen Wellness-Sportler genau das Richtige! ;-)


Sonntag, 12. August 2007

Blomberg Rodeln und Schloß Linderhof

Kaum ist man ein paar Jahre Onkel, da kommt die Bagage und vermieß einem sein Hobby. Gigantisches Flugwetter und du bist Fußgänger. Ein ganzes langes Wochenende lang! Das ist echte Toleranz!

Nix für ungut! ;-))) Hier die Leidensbilder...