Sonntag, 1. November 2015

Stolze Pilotin


Und nach der Landung durfte Papa auch nicht einmal den Flieger vom Platz holen...

Dafür durfte Papa etwas mit der halbfertigen Bo rumfliegen. Die Lackierung fehlt leider immer noch. Zwischenzeitlich habe ich lediglich eine kleine Kamera an das Landegestell montiert, die ziemlich gute Videos macht.


Freitag, 18. September 2015

BO 105 - Erstflug im Rohbau

Auf der Basis eines Protos 500 von MSH habe ich diese BO 105 aufgebaut. Sie hat vor kurzem im Rohbau ihren ersten Flug gemacht.


Die Protosmechanik hat neue Seitenteile bekommen, damit der Riemen, der vom Motor über das Hauptrotorriemenrad auch unmittelbar den Heckrotor antreibt, ausreichend gespannt werden kann. Die Seitenteile sowie die Heckerhöhung einschließlich passendem Riemen stammen von mircoHELIS und Modeltec. Besten Dank an Jürgen Behrens und an Rolf (Modeltec) für ihre vielen wertvollen Tipps.


Der 4-Blatt-Kopf stammt von PSG Dynamics, die Rotorblätter von Spinblades. Bei den Heckrotorblättern bin ich noch ziemlich unentscheiden. Derzeit habe ich aus meiner Fundgrube irgendwelche 85mm-Align-Blätter montiert, was bei einer Kopfdrehzahl von 1.700 U/min ganz gut funktioniert. Ziel ist aber, mit der Drehzahl noch runter zu gehen. Dann müssen wohl noch größere Heckblätter drauf.


Zunächst hatte ich das Problem, dass beim Einfliegen der umgebauten Mechanik das Heck schwänzelte. Es wanderte ständig ganz langsam etwa 5-10 cm von der einen zur anderen Seite. Zwar war die Heckanlenkung leichtgängig und nahezu spielfrei. Aber ich meinte, es könne nur daran liegen. Die Heckanlenkung wurde dementsprechend optimiert, bis sie so leichtgängig und spielfrei lief, wie kein anderer Heli von mir. Aber das Schwänzeln blieb davon völlig unbeindruckt. Die Lösung brachten dann die Heckeinstellungen im GR 18, dessen FBL-System ich auch in diesem Heli wieder einsetze. In den Experteneinstellungen können P-, I- und D-Werte verstellt werden. Einige Versuche zeigten, dass - bei einer Empflindlichkeit der Stufe 9 - die werkseitige Voreinstellung des P-Werts etwas und des I-Werts deutlich zu hoch waren. Nach Reduzierung dieser Werte steht nun das Heck wie eine 1.


Eine weitere Schwierigkeit hatte ich mit der Riemenspannung. Die Spannung hatte ich Anfangs viel zu hoch eingestellt, was ergo zu einem recht hohen Stromverbrauch führte. Sukezssive habe ich die Spannung in kleinen Schritten verringert, so dass das System jetzt schön leicht läuft und der Riemen trotzdem nicht springt, auch nicht bei Pitchstößen. Verstellt man die Riemenspannung, ist es wichtig, darauf zu achten, dass vor und nach dem Hauptrotorriemenrad die gleiche Spannung gegeben ist. Für eine Flugzeit von etwas mehr als 20 Minuten werden jetzt rd. 3900 mAh verbraucht - einen verhaltenen scalemäßigen Flugstil jedoch vorausgesetzt. Mit einer noch niedrigeren Hauptrotordrehzahl sollte sich die Flugzeit vermutlich nochmals etwas verlängern.

Ein noch nicht endgültig gelöstes Thema ist das Abfluggewicht von aktuell knapp 3 kg. Ggf. wird der doch recht schwere 5S LiPo mit 5000 mAh einem kleineren LiPo weichen müssen.

Das Flugverhalten der BO 105 ist äußerst gutmütig. Gleichzeitig ist die BO erstaunlich direkt und wendig, was allerdings größtenteils auf meine individuellen Einstellungen des GR 18 zurück zu führen sein dürfte. Auch ist die BO erstaunlich unempfindlich gegen Wind. Richtig Spaß macht es, die BO im Landeanflug wie die Echte anfliegen zu lassen und sie dann abzufangen, um weich aufzusetzen. Aber auch sonst ist das Flugbild der BO richtig schön und ziemlich "scale".

Über den Winter soll die BO ihre Lackierung und ihr Finish erhalten. Vorbild dafür ist die BO 105 von Heli-Aviation, auch wenn dort die lange Version im Einsatz ist. 

Sonntag, 8. März 2015

Piper

Die Zeit wird durch meine berufliche Einbindung immer knapper. Wenn im Winter einmal ein ganzer Tag für "die Berge" drin war, bestand die Familie auf Skifahren - mit Papa! Das hat aber auch sehr viel Spaß gemacht. Fliegen war ich dann im Winter überhaupt nicht. Das hat es seit Jahren nicht gegeben...

Da zudem der von mir abonnierte Wetterdienst seinen Service eingestellt hatte, war es für mich in der letzten Zeit auch extrem schwierig, mit überschaubarem Zeitaufwand und hinreichender Planungssicherheit einen Flugtag ausmachen zu können. Ich hoffe, bald einen neuen Wetterdienst zu finden.

Zwischenzeitlich habe ich vor allen Nachts Zeit. Dann kommt mir Modellbauen gerade recht. Zuletzt ist so diese Piper von Horizon / E-flite entstanden.


Der Flieger kommt als schöne Holzkonstruktion fertig bespannt aus dem Karton. Die beiden Flächenhälften müssen noch zusammen gefügt, das Leitwert eingeklebt und das Fahrwerk montiert werden. Bei dem Zusammenfügen der Flächenhälften habe ich die Holzträger durch Aluminiumstücke ersetzt. Zuerst wollte ich eine teilbare Fläche realisieren, aus Transportgründen. Aber das wäre dann ziemlich kompliziert geworden. Ich habe das dann gelassen. Die Aluminiumverbindung ist letztlich nur 10 Gramm schwerer als die Orignialvariante - mutmaßlich aber deutlich stabiler... Als Motor habe ich zu einem Roxxy BL-Outrunner 3530/14 gegriffen. Gespeist wird der Motor von einem 2400er S3 Lipo von Hacker. Eine APC 11x5,5 sorgt für den nötigen Schub.



Da ich auf Telemetrie nicht verzichten wollte, habe ich als Empfänger einen GR-12-3xG HoTT eingebaut. Dieser Empfänger verfügt auch über ein 3-Achs-Stabilisierungssytem. Als Regler kommt ein Brushless Control + T 35 von Graupner zum Einsatz. Über meine MX 16 kann ich mir dann auf Knopfdruck die verbrauchte Kapazität anzeigen bzw. ansagen lassen.

Das Einlernen der Achsen ist bei dem Graupner Stabilisierungssystem des GR-12 wirklich sehr einfach. Allerdings habe ich mich ziemlich schwer getan, die Funktion zu überprüfen. Nur bei maximaler Einstellung der Gyro-Empfindlichkeit (Einstellwert = 10) sind die Gegenlenkbewegungen an den Rundern hinreichend gut zu erkennen.

Für den Erstflug habe ich dann die Empfindlichkeit auf allen Achsen auf den Wert 3 zurück gedreht. Man hört dann eigenlich nur noch die Servos, wenn man das Modell bewegt. Einen Lenkausschlag der Ruder kann ich nicht mehr erkennen. Ich war also einigermaßen gespannt, ob das im Flug überhaupt etwas bringen würde.

Gestern war es dann soweit. Bei leichtem Ostwind ging es zum Flugplatz. 

Trotz der kleinen Räder war ein Start von der Gaspiste möglich, auch wenn es zwei Anläufe brauchte. Dann hob die Piper ab und flog auf Anhieb, wie sie sollte. Lediglich Höhe musste ganz etwas nachgetrimmt werden. Die Motorisierung ist so stark, dass für normales Fliegen 1/2 völlig ausreicht. Ich habe dann erst einmal die Gyro-Werte variert. Zunächst Höhe. Ab der Empfindlichkeit 5 beginnt der Flieger, sich aufzuschaukeln. Der Wert 2 lässt die Flieger schön ruhig dahin fliegen. Es wird der Windeinfluss deutlich ausgesteuert, was man aber erst dann merkt, wenn man den Wert auf 0 dreht. Damit ist die Gyro-Funktion ausgeschaltet. Auf dem Querruder erwies sich 5 als angenehm und auf dem Seitenruder 3. Die Werte sind sowohl für den Langsam- als auch Normalflug gut. Im Landeanflug kommt der klein Flieger so erstaunlich stabil herein und kann butterweich gelandet werden. Das macht tierisch Spaß! Und so bin ich dann auch gleich 10 Mal gelandet und gestartet.

Nach einer Flugzeit von 42 (!) Minuten waren dann lt. Telemetrie-Anzeige etwas mehr als 1800 mAh verbraucht. Wegen abgefrorenen Ohren kam der zweite Lipo gar nicht mehr zum Einsatz. Beim Laden wurden diese 1800 mAh bis auf eine Abweichung von ca. 50 mAh bestätigt.

Resümee: Die Piper ist einfach und mit geringem Aufwand zu bauen, auch wenn man vielleicht bei Details ein bißchen Modellbauerfahrung haben sollte. Sie fliegt genau so, wie man es von einer Piper erwartet. Langsames Vorbeifliegen in 1m Höhe ist ihr Ding. Alles in Allem: ein echter Wellness-Flieger für den Feierabend!